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Mond Fotografie

Den Mond fotografieren… jeder von uns hat das doch schon mal gemacht, beziehungsweise ausprobiert, oder?

Wenn nicht, dann habe ich hier heute ein paar kleine Tipps für dich und den nächsten Vollmond. Es sind keine Geheimnisse, so viel vorab, aber vielleicht macht es dir das Fotografieren leichter, und deine Bilder noch ein kleines bisschen besser. Also, los gehts!

Was für Equipment benötige ich?

Erst mal, klar, eine Kamera. Welche genau ist eigentlich egal, aber die von euch, die eine APS-C Kamera haben, ihr habt sogar nen kleinen Vorteil uns Berufsfotografen gegenüber. Wieso? Dazu komme ich gleich noch. Dann natürlich ein Objektiv, am Besten eins mit einer großen Brennweite. 70-200mm ist schon gut, aber alles was über 200mm ist wäre noch besser. Denn je näher wir dem Mond kommen, desto weniger müssen wir nachher im Bild zoomen, und desto weniger Qualität geht verloren.

Ebenfalls benötigt ihr noch ein Stativ, denn aus der Hand kann man den Mond zwar auch fotografieren, aber dafür müsste dann der ISO hochgeschraubt werden, und das führt meistens zu Bildrauschen, was natürlich keiner haben möchte.

Also, was benötigen wir nochmal. Klar, eine Kamera. APS-C oder Vollformat? APS-C hat hier den Vorteil, dass sich die Brennweite durch die Sensorgröße verändert. Ok, so ganz richtig ist das nicht, aber ich möchte jetzt hier auch nicht zu technisch werden.. Wenn ich jetzt an meiner D850 mein 70-200mm von Tamron nutze, dann habe ich auch 70-200mm Brennweite zur Verfügung. Wenn ich das selbe Objektiv nun aber an einer APS-C Kamera wie zum Beispiel der Nikon D7000 nutzen würde, dann hätte ich eher ein ca. 100-300mm Objektiv. Diese Umrechnung liegt am Cropfaktor. Dazu kann ich euch gerne separat mal etwas mehr erzählen. Somit habt ihr quasi mehr zoom, obwohl ihr ein „kleines Objektiv“ nutzt. Diesen Effekt kann man aber auch mit einer Vollformat Kamera nutzen. Einfach im Menu von FX auf DX (bei Nikon) umändern, und schon wird der Bildausschnitt verändert und ihr habt den selben Effekt.

Das Objektiv sollte eine große Brennweite haben. Alles über 200mm wäre gut, hat es mehr, um so besser. Ich nutze aktuell ein 100-400mm von Tamron als Zoomobjektiv und hatte es auch beim Fotografieren des Mondes dabei. Bei solchen Aufnahmen ist mehr, wirklich mehr, und auch besser.

Und zu guter Letzt benötigt ihr noch ein Stativ. Einfach dafür, dass ihr das Bild bei der Dunkelheit nicht verwackelt und nicht die Luft anhalten müsst beim Auslösen.

Wie stelle ich alles ein?

Erst mal, such dir einen Platz an dem du den Mond sehr gut sehen kannst. Heißt, eine große offene Fläche wäre gut. Hausdach geht auch (wenn du drauf kommst und darfst). Denn glaube mir, der Mond bewegt sich schneller als du denkst. Dann solltest du darauf achten, dass nicht all zu viel Licht in deiner Umgebung vorhanden ist. Denn Streulicht kann die Qualität des Bildes beeinflussen. Gegenlichtblende ist also schon mal eine gute Hilfe, auch wenn es einem im ersten Moment seltsam vorkommen mag das Teil bei Dunkelheit dran zuschrauben.

Die Kamera solltest du in M (manueller Modus) einstellen. Dann würde ich dir persönlich Blende 7.1 empfehlen, ISO 200 und eine Zeit von 1/400 Sekunden. Den Bildstabilisator, falls dein Objektiv einen hat, solltest du definitiv ausschalten. Denn wenn er noch aktiv ist, versucht dieser Bewegungen raus zu rechnen, die es aber nicht gibt, und das macht dein Bild ganz sicher unscharf.

Wichtig, den Mond nicht all zu spät fotografieren. Wenn du zu lange wartest, dann ist er so hell, dass du weniger Details auf der Oberfläche erkennst und er einen hellen Schein oder Kranz um sich herum erhält. Mein Tipp, guck mal in einigen Wetter-Apps nach Sonnenuntergang und Mondaufgang, und dann so kurz nachdem es anfängt dunkel zu werden, kannst du loslegen. Es geht wirklich schnell mit der Dunkelheit. Bring also etwas Geduld mit und schau zu wie sich der Himmel verändert.

Du solltest dein Stativ am Objektiv festmachen und nicht an deiner Kamera. Denn dann ist einmal der Schwerpunkt besser, und es besteht eine nicht so große Gefahr, dass dir der ganze Salat umkippt. Natürlich nur wenn dein Objektiv das auch kann. Ich glaube aber, dass alle 70-200mm eine Möglichkeit haben, einen Stativadapter anzubringen. Denn so ein Unfall wäre wirklich nicht gut und auch wirklich viel zu teuer… Als weiteren Tipp stell dir die Auslösung auf einen 2 Sekunden Selbstauslöser ein. Denn wenn du bei einer langen Brennweite mit der Hand den Auslöser betätigst, bewegst du die Kamera zwar nur minimal, das Bild wird aber mit Sicherheit verwackeln. Daher Selbstauslöser, 2 oder 5 Sekunden, was dir lieber ist, und ab dafür!

Wenn du beim fokussieren Probleme bekommen solltest habe ich noch einen weiteren Tipp für dich. Manche Objektive können auf solche Entfernungen gut fokussieren, manchen leider nicht. Wenn deins Probleme bereitet, geh auf manuellen Fokus, mache den Live-View an und zoome mit plus noch etwas mehr ins Bild hinein, sodass du den Mond gut und flächendeckend erkennen kannst. Drehe dann so lange am Fokusring, bis die Schärfe deines Erachtens nach stimmt, und gehe dann wieder raus aus dem Live-View. Du kannst die Schärfe ja auch noch etwas mit der Blende beeinflussen falls es nicht zu 100% stimmen sollte. Denn eine höhere Blende bedeutet auch etwas mehr Tiefenschärfe. Obwohl das bei solch einer Entfernung nicht all zu viel ausmachen sollte. Aber teste es einfach mal.

Spiele dann einfach etwas mit der Belichtungszeit und der Blende und versuche so dein bestes Mondbild zu erstellen. Das tolle an der heutige Fotografie, bis der „Film“ voll ist, dauert es schon ne Weile. Mach also so viele Bilder wie du magst. Ich bin bin wirklich sehr gespannt wie die Mondbilder aussehen werden und hoffe, dass ich dir mit den paar kleinen Tipps das Fotografieren etwas einfacher machen konnte.

Hier nun mein bestes Bild vom Supermond, den ich vor kurzem in Köln fotografiert habe. Teilt gerne eure Bilder auf Instagram mit mir und verlinkt mich in eurem Bild mit @rauhutphotography. Bin gespannt was ihr zu zeigen habt!

Meine Kameraeinstellung

400mm // f 7.1 // 1/400sek

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