Norwegen Roadtrip im GLC63 AMG
Norwegen, ich wollte dieses Land immer schon mal bereisen. Dass ich es aber dieses Jahr in einem Mercedes-Benz GLC63 von AMG schaffen würde, hätte ich mir nie erträumen lassen! Die, die mir auf Instagram folgen, konnten in meiner Story schon einige Eindrücke vom dem Roadtrip mitbekommen. Die, die es nicht gesehen haben, können das jetzt gerne nachholen. Geht einfach auf meinen Instagram Account und schaut euch in den Highlights ein paar Eindrücke des Norwegen Roadtrips an, es lohnt sich!
Fangen wir aber mal ganz am Anfang an. Wie kam ich eigentlich zu dieser „Reise“? Ich bin Fotograf, wie ihr hoffentlich mitbekommen habt, und dieses Jahr durfte ich auf der Photokina für Tamron als Redner meine Arbeit vorstellen. Was das für eine Ehre war? Für mich, eine sehr große! Und natürlich wollte ich zu diesem Anlass etwas ganz Besonderes präsentieren. Also fragte ich bei meinem Kunden Mercedes-Benz an und schlug meine Idee eines Roadtrips vor. Dank der nun doch schon längeren guten Zusammenarbeit bekam ich das go und konnte mit dem Planen der Reise beginnen.
Ein Roadtrip erscheint auf den ersten Blick so locker, luftig, leicht! Einfach ins Auto einsteigen, losfahren und mal gucken wo man so landet. So einfach war es definitiv nicht! Denn natürlich gibt einem ein Weltkonzern wie Mercedes-Benz nicht ein Fahrzeug mit einem Wert von ca. 100.000,00€ einfach mal so. Da musste schon ein Konzept dahinter stehen. Wohin geht die Reise genau, wie viele Km sind angepeilt, welche Bilder sind angedacht, welche Städte werden besucht und und und.. Ihr seht, es war einiges an Planung zu bewältigen, bevor es ins Fahrzeug ging.
Deshalb möchte ich euch heute mitnehmen und euch so viel zeigen, wie es geht. Ganz wichtig vorab, dieser Beitrag wird ziemlich lang und auch vermutlich Textintensiv. Wer also keine Lust hat viel zu lesen, der sollte sich einfach nur die Bilder anschauen und dann nächstes mal wieder vorbei schauen. Für alle anderen, ganz viel Spaß bei meinem Norwegen Roadtrip im GLC63 AMG.
Die Planung
So sah meine Route aus. Also dass, was ich mir im Kopf so zurecht gelegt hatte. Ich wusste wo ich hinwollte, wo ich eventuell welche Bilder machen wollte/konnte und jetzt hieß es Unterkünfte buchen, die Fährfahrt nach Norwegen organisieren, kalkulieren für wie viel Geld ich vermutlich tanken werde, welche anderen Kosten noch auf mich zukommen könnten und und und.
Nachdem alles zu 100% fest stand hieß es, Sachen packen, Equipment zusammen suchen und dann auf nach Stuttgart fahren und das traumhafte Kfz abzuholen. Geplant waren 7 Tage. Hier eine kurze Auflistung wie meine Tagesplanungen aussahen:
Tagesetappen
Tag 1: Stuttgart -> Hirtshals
Tag 2: Hirtshals -> Kristiansand (Fährfahrt) -> Stavanger
Tag 3: Stavanger -> Bergen
Tag 4: Bergen -> Umgebung von Bergen
Tag 5: Bergen -> Oslo
Tag 6: Oslo -> Kristianssand -> Hirtshals (Fährfahrt)
Tag 7: Hirtshals -> Stuttgart
Wie ihr seht, es war ein ziemlich straffer Zeitplan. Und jetzt kommt es. Insgesamt waren es am Ende meines Roadtrips durch Norwegen knapp 5000km und 83 reine Fahrstunden. Wenn ich das hier jetzt nochmal so schwarz auf weiß lese, bin ich selbst ziemlich beeindruckt von den Zahlen. Es ging sehr früh morgens los. Denn die erste Etappe hatte es schon mal direkt in sich. 1200km standen auf dem Tagesprogramm. Jetzt werden sich einige von euch denken:“ komm schon, in solch einem Auto sitzt man doch gerne so lange hinter dem Lenkrad!“ Ja, das stimmt auch zu 80%. Ab einem gewissen Punkt der Müdigkeit und des genervt sein von manchen Autofahrern, wird es allerdings eher anstrengend als „schön“. Natürlich war es traumhaft in Thor, achja, so habe ich ihn übrigens getauft, zu fahren. Mit knapp 500PS unter der Haube und zich Assistenz System an Bord, war es schon sehr angenehm zu fahren. Wie ihr sehen könnt, waren Energydrinks und manche Assistenz System auch sehr hilfreich!
Deutsche Autobahnen sind ja an sich etwas tolles. Außer man Fährt im Raum Hamburg… Ein Stau nach dem anderen machte uns das Leben schwer. Und jeder kennt es, wenn man einen Rasthof braucht, dann kommt kilometerweit keiner! Am frühen Abend kamen Thor und ich dann doch noch in Hirtshals (Dänemark) an und nutzen noch die letzten Minuten Sonnenlicht um die Gegend ab zu checken. Denn am nächsten morgen wollte ich zum Sonnenaufgang aufstehen um einpaar Aufnahmen zu machen. Der Wecker klingelte um kurz vor 5, aber es lohnte sich, wie ihr jetzt auf den folgenden Bildern erkennen werdet. (Achse auch hier zu erwähnen, es sind auch viele Handybilder dabei)
Die Fährfahrt stand an. Und ich muss euch ehrlich gestehen ich war etwas aufgeregt. Ich bin zwar schon mal mit einer Autofähre gefahren; und auch dort war es ein Mercedes GLC, zwar „nur“ ein GLC 43 AMG, aber die Fähre war deutlich größer, geräumiger und ich war nicht übermüdet vom Vortag… Es ging mit der SeaCat rüber nach Kristiansand, Norwegen. Für die, die sich darunter nichts vorstellen können, habe ich hier ein Bild der Autofähre für euch. Es war ein Katamaran der die Strecke zwischen Dänemark und Norwegen in etwas mehr als 2 Stunden fuhr.
FjordLine
Aber wie ihr schon richtig vermutet, ist in solch einem schnittigen „kleinen“ Schiff nicht all zu viel Platz. Bevor es auf das Schiff ging wurde man anhand des Fahrzeugs in verschiedenen Reihen aufgeteilt. Diese waren dafür da, dass man dort hinfuhr, wo das eigene Kfz im Schiff letztendlich auch hinpasste. Kleine Fahrzeuge ganz nach oben, mittlere in die Mitte und Wohnwagen und LKW nach ganz unten. Mein Puls war auf 180 als ich die ersten 2 Runden in der Fähre drehte. Es ging rum, und nochmal rum, und Platz war dort mal gerade keiner! Wie ihr hier auf den Bildern sehen könnt, hatte ich gerade noch so viel Platz, dass ich mich aus der Tür heraus quetschen musste. Wenn man jetzt nicht ganz so schlank ist wie ich, dann hatte man hier ein wirkliches Problem. Auch die Einweiser waren sehr optimistisch. Er winkte mir munter lächelnd zu mit einem: „komm, komm, ruhig noch weiter, etwas mehr links, noch mehr links.. noch weiter vor..!“ Und ich dachte mir nur, oh Gott, bist du dir sicher Mann? Jetzt bloß nicht direkt am Anfang eine Macken ins Auto oder die Felgen fahren! Alles ging gut, aber ich war erst mal nass geschwitzt.
Tag 1 in Norwegen
2 Stunden später kamen wir in Norwegen an. Was für eine Überfahrt. Wahnsinn wie schnell dieses Schiff über das Meer heizte. Die Freude war groß, allerdings wurde sie auch schnell wieder getrübt.. denn, es begann zu schütten wie aus Eimern und laut Wettervorhersage, sollte das die nächste 4 Tage auch so bleiben.. Die Fahrt in Norwegen konnte losgehen, allerdings deutlich langsamer als gedacht. Denn in ganz Norwegen galten doch etwas andere Regeln als in Deutschland. Meistens fuhr man 40-60km/h, wenn es gut lief auch mal 80km/h und maximal 120km/h. Das war aber auch schon das Höchste der Gefühle. Der einzige Vorteil dieser Geschwindigkeiten war, dass Thor unter diesen Umständen relativ wenig an Somit verbrauchen sollte.
Die ersten Kilometer in Norwegen waren wirklich beeindruckend. Zwar sah man recht wenig durch den Platzregen und den Nebel der entstand, aber das was man sah, beeindruckte mich schon sehr. Die schroffe Landschaft mit Felsen, Klippen, Wäldern und Flechten. Ein Traum! Abends in Stabanker angekommen war das erste Ziel in Norwegen erreicht und Thor und ich konnten uns „entspannen“. Das hieß für mich, unter die heiße Dusche und für Thor, in die Waschanlage. So konnten wir beide frisch „geduscht“ ins Bett fallen und den nächsten Tag mit neuer Energie und weißer Weste starten. Abends im Bett schnappte ich mir noch mein Macbook und suchte mit GoogleMaps noch nach ein paar Locations, die ich am nächsten Tag abfahren wollte.
Tag 2 in Norwegen
Und ob man es glaubt oder nicht, das Wetter zeigte sich von seiner guten Seite. Es nieselte nur leicht und der schlimme Platzregen lies noch auf sich warten. Also nichts wie los! Schnell alles eingepackt, Kofferraum zu und ab auf die Straße und Richtung Bergen. Die Route nach Bergen führte Thor und mich über weite karge Flächen, durch Wälder, über Bergpässe und an Fjorden vorbei. Typische norwegische Landschaft at it´s best! Was wirklich nicht zu unterschätzen war, die Zeit, die man brauchte um eine Strecke von knapp 350km zu fahren. Hier in Deutschland würde man sagen, etwas mehr als 4,5 Stunden vielleicht. Tja, bedenkt die Geschwindigkeiten die ich euch eben aufgelistet hatte und das ich natürlich noch hier und da anhielt um Bilder zu machen. Das war ja auch schließlich der Grund, wieso ich mit dem GLC63 in Norwegen unterwegs war. Wir benötigten für den ersten Tag knapp 12 Stunden. Zeitmanagement olé!
Auch die klassischen Häuser, mit ihren roten, weißen und orangenen Farben ließen nicht lange auf sich warten. Eigentlich wollte ich Mittagspause machen, aber die Location war einfach zu schön um dort nur etwas zu essen. Alle Ortschaften die wir durchfuhren waren wirklich wunderschön! Leider änderte sich das Wetter doch relativ schnell und aus dem Nieselregen bzw. dem kleinen Moment Sonnenschein wurde wieder Regen und eine starke Brise. Dass das für Norwegen völlig normal war, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht. Es war ja auch schließlich mein erstes Mal auf norwegischem Boden.
Der Vorteil eines SUV´s ? Richtig, das Wetter ist eigentlich immer auf deiner Seite. Denn anders als bei einem Cabriolet oder einem Coupé, bei dem man direkt schönes Wetter assoziiert, kann es bei einem SUV auch gerne mal düster sein. Daher war Thor und mit das Wetter nun auch völlig egal und wir nutzten jede Regenfreie Minute um Bilder zu machen. Die schroffe Felslandschaft am Meer war wirklich faszinierend. Solche Felsformationen hatte ich vorher noch nirgends gesehen und das Gefühl, alles mit dem GLC63 auf eigene Faust zu erkunden, machte mich schon etwas stolz. Thomas & Thor unterwegs auf norwegischen Straßen! Natürlich wurde ich des öfteren etwas seltsam angeschaut. Nicht wegen dem deutschen Nummernschild, nein, denn es war erstaunlich wie viele Deutsche mit ihren Autos nach Norwegen fuhren! Es war das Fahrzeug an sich. Ein junger Kerl in in solch einem Auto? Eher ungewöhnlich, auch für reiche Norweger. Wieso reich? Darauf komme ich später noch zurück.
Nach Sonnenschein, Platzregen, Sturmböen, Temperaturschwankungen von über 10 Grad C° und so vielen Eindrücken kamen wir total erschöpft in Bergen an. Was für eine Stadt! Abends sah ich zwar nicht viel, aber das was ich sah, war beeindruckend. Alles in Bergen war von Bergketten umgeben, das Meer war trotzdem präsent, die Wolken zogen durch das Tal und durch die vielen Lichter der Stadt und Kreuzfahrtschiffe im Hafen war die Atmosphäre atemberaubend. Abends und morgens sind einfach die schönsten Zeiten des Tages!
Tag 3 in Norwegen
Der nächste Morgen. Was soll ich sagen? Thor stand zwar in einer Tiefgarage, darauf hatte ich extra geachtet bei meinen Hotelbuchungen, aber trotzdem wusste ich dass er nachdem wir rausfahren würden, er nicht eine Sekunde lang sauber bleiben würde. Es regnete Katzen, so sagt man doch oder? Was für ein Wetter…. Die ganzen Wetter-Apps die man so kennt; kann man alle vergessen. Einfach vor Ort die Locals fragen! Allerdings verhieß die Vorhersage des netten Herren an der Rezeption auch nicht unbedingt das, was man hören wollte. Naja, ich ließ mich nicht entmutigen. In Bergen blieben wir 2 Tage, das hieß, heute ging es in die nahe Umgebung von Bergen. Abends hatte ich mir mal wieder via GoogleMaps ein paar coole Routen rausgesucht und diese fuhr ich nun ab. Die Route führte durch kleine Fjorde, über enge Bergpässe bis hin zu Fährfahrten und einigen Tunneln.
Egal wo Thor und ich ankamen, überall wurden Köpfe gedreht und es wurden Handy´s gezückt. Ich war anfangs etwas irritiert, aber die Freude an deutscher Ingenieurskunst lies mich schon etwas schmunzeln. Was wirklich sehr zu empfehlen ist, sind Fährfahrten. Diese fahren warengenau so teuer wie wenn ich in Köln mit der Straßenbahn von A nach B fahren wollte. Wahnsinn! Aber gut, es gibt keine andere Möglichkeit um von der einen auf die andere Seite zu kommen, wenn man auf einer Insel ist. Ich genoss die Fahrten und atmete die kühle salzige Meeresluft ein.
Nach Wasser von unten und oben hieß es nun, auf ins Gelände! Ich hatte eine „Straße“ gefunden bei der ich mir sicher war, dass ich am Ende dieser eine tolle Location finden würde. Und, mein Mut und meine lange GoogleMaps suche belohnten mich mit einer Kulisse, die norwegischer hätte nicht sein können. Felsen, Berge, ein Fjord und rote Häuser am Wasser. Ich bitte euch: besser ging es nicht! Das Einzige was mich wirklich etwas beunruhigte waren die vielen großen und kleinen spitzen Felsen auf denen ich rangierte. Jetzt bloß keinen Platten bekommen Thomas!
Das ich mit Thor, dem GLC63 AMG, einfach in einen Steinbruch fuhr um dort ein paar Aufnahmen zu machen, wäre in Deutschland nicht umsetzbar gewesen. Anders in Norwegen. Einfach ein nettes Gespräch anfangen, ganz nett fragen und Einblicke in ein Deutsches Power-Car gewähren. Zack, Aufenthalt genehmigt!
Die Landschaft und das Wetter veränderten sich wieder schlagartig und von flachen Felsen kam ich plötzlich in ein Fjord, bei dem ich mir nicht mehr sicher war, ob die „Straße“ wirklich auch wieder heraus fahren würde. Denn laut Navi war in 10 km Ende im Gelände. Das was dann noch sichtbar auf der Navikarte zu erahnen war, war eine Art miniature Linie, die aber wie ich rausfand, eine Straße war. Zwar keine für jedes Kfz, aber Thor uns ich waren mit Allrad und genügend Mut zu allem bereit.
Die Aussicht, die uns nach unserer beeindruckenden Auffahrt präsentiert wurde, entlohnte für die angespannten Minuten! Aber seht selbst. Diese wundervolle Landschaft, und diese faszinierende Ruhe die dort herrschte, unbeschreiblich.
Der Mensch lernt aus seinen Fehlern, richtig? Ich hatte an alles gedacht! An genügend zu trinken, etwas zu Essen, das alle Akkus geladen waren, ich ein Ladekabel für mein Handy dabei hatte und das die Route an einem Tag zu schaffen sei. Das durch das ständige Anfahren, das bergauf und bergab fahren der Benzinverbrauch natürlich deutlich höher ausfällt, als auf einer „ebenen Landstraße“ hätte mir klar sein sollen. War es auch! ABER, das hier, mitten in der Pampa natürlich weit und breit keine Tankstelle in Sicht war, nicht so ganz. Wir dürfen nicht vergessen. Thor war ein GLC63 AMG, mit einem V8 Bi-Turbo Motor mit knapp 500PS und Allrad Antrieb. Das er generell durstig war, wusste ich natürlich, aber das ich am Ende des Tages mit einer Restreichweite von sage und schreibe 14km an der Tankstelle ankam, dem Tankwart so strahlend entgegen sprang als ob er ein Heiliger wäre, hatte er glaube ich nicht so ganz verstanden. Denn bei einem Benzinpreis von über 2,30€ pro Liter war man eigentlich eher betrübt als happy wenn man tanken musste…
Die von euch die mich schon länger kennen bzw. mir länger folgen wissen, dass ich ein Auto und Flugzeug-Narr bin! Der Flughafen von Bergen lag natürlich nicht unbedingt auf dem Heimweg, aber auf die 15 km mehr oder weniger kam es dann auch nicht mehr an. Wenn das Wetter für mich als Autofahrer schon ab und zu ein Problem war, dann will ich gar nicht wissen wie die Jungs an Bord ihren Job managten. Der Flughafen war seinen Umweg wert und ich konnte das letzte Tageslicht nutzen um die norwegische Luftfahrt auszuspionieren. So endete ein aufregender und erfolgreicher Tag für mich doppelt gut!
Tag 4 in Norwegen
Bergen ließen wir nun hinter uns, und es ging auf in Richtung Oslo. Dies Etappe war die längste und so begann der Tag auch schon ziemlich früh um halb 6. Thor machte seinem Namen alle Ehre und ließ erst mal nach seinem Kaltstart das halbe Hotel erwachen… Ups! Das Wetter war alles andere als gut, aber damit hatten wie und mittlerweile nun schon abgefunden. Bevor es dann richtig losging, fuhr ich nochmal so nah es ging nach Bergen rein um ein paar Aufnahmen mit Thor in Bergen zu haben. Nicht ganz so einfach, aber ich fand einen kleinen Spot. Was man nicht vergessen durfte, diese Etappe war mit knapp 500km die Längste und daher stellten wir uns auf viele Wetterwechsel ein. Dieses Mal plante ich auch direkt einen festen Tankstop in die Route mit ein, dass erst gar keine Panik von Tanknot entstehen konnte.
Die ersten Kilometer kamen wir wirklich gut voran, doch dann kamen Baustellen, ein Radrennen und wirklich sehr schlechtes Wetter dazu… Das Etappenziel, Oslo, noch bei Tageslicht zu erreichen schien unerreichbar. Oslo war zwar das Ziel des Tages, aber mein Hauptziel war es, noch viele tolle Bilder auf dem Weg dorthin zu machen. Alles andere als einfach kann ich euch sagen.
4 Spots hatte ich mir rausgesucht bei denen ich unbedingt Bilder machen wollte. Und ich muss wirklich sagen, dass sich meine akribische Arbeit zu Hause in Deutschland und auch noch Abends vor Ort ausgezahlt hatte. Die Route und die Spots waren grandios und die Bilder sprechen einfach für sich.
Der Wind und der Regen peitschten durch die Fjorde und machten das Ausstiegen um Bilder zu machen extrem schwierig. Jede Sekunde an der es kurz aufhörte zu regnen sprang ich raus und machte Bilder wie ein verrückter. Natürlich sprach das Wetter sich nicht mit der Route ab, sodass die Kombi aus trocken Bilder machen und toller Location passte… Aber wie sagt man so schön, es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung! Gut dass ich mir extra für diesen trip wasserdichte Schuhe, Hose und Regenjacke gekauft hatte. Sonst wäre ich definitiv aufgeschmissen gewesen. Einziges Problem das ich hatte, war meine Verletzung an der Hand. Kurz vor dem Norwegen Trip wurde ich an meiner rechten Hand operiert. Mir wurde dort ein Tumor entfernt. Klingt erst mal sehr dramatisch, aber es war zum Glück ein gutartiger kleiner Tumor der ohne Probleme entfernt werden konnte. Heikel war nur, dass die Stelle an der Hand, nicht nass und dreckig werden durfte und ich genau in der Zeit als ich Norwegen war, die Fäden hätte ziehen lassen sollen. Tja, nicht ganz so easy wenn man selbstständig ist.
Irgendwie geht es immer – und auch bei mir fand ich eine Lösung. Unmengen an sterilen Pflastern waren meine Begleiter und pro Tag verbrauchte ich auch ma gut und gerne 4-5 Stück. Weiter im Text. Jede Ecke, jeder Winkel der sich in meinen Augen für ein gutes Bild nutzen ließ, wurde angefahren und Thor wurde in Position gebracht. Und wie ihr sehen könnt, änderte sich die Vegetation ständig. Von hohen Bergen und engen Fjorden, hin zu weiten offenen Flächen, der Meeresküste und kleinen Seen.
Der spannendste Teil der Route kam allerdings noch. Die Fahrt durch den Hardangervidda Nationalpark, bzw. dessen Hochebene. Diese Landschaft werde ich für den Rest meines Lebens nicht mehr vergessen. Das Wetter war alles andere als toll, aber genau das machte es aus. Wenn ich dort Sonnenschein und blauen Himmel gehabt hätte, wäre die Fahrt und die Bilder die dort entstanden sind, lange nicht so geworden wie sie es jetzt sind. Allein schon die Fahrt bis hin zur Hochebene wäre die Reise wert gewesen. Enge Haarnadelkurven, schmale Tunnel, Tunnel mit Kreisverkehr, riesige Hängebrücken, Wasserfälle und noch viel mehr… die norwegische Landschaft, und ja ich wiederhole mich, ist einfach atemberaubend schön!
Diese unendliche Weite die mir dort zu Füßen lag, ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut wenn ich daran denke. Und nein, ich übertreibe nicht. Die die vielleicht schon mal dort waren, würden bestimmt das Selbe sagen wie ich! Wir fuhren an großen Seen vorbei, über Torfflächen, durch schroffe Felswände, vorbei an Häusern die komplett mit Gras überdeckt waren und die man erst auf den zweiten Blick erkannte. Vorbei an reißenden Flüssen, kleinen und großen Wasserfällen und das alles bei einem so starken Wind, dass einem das Atmen schwer fiel. Wenn ihr euch meine InstaStory (Highlights) zu meinem Roadtrip anschaut, dann werdet ihr sehen, was ich meine. Denn dort kann man sehr gut sehen, wie windig es dort war. Die 500km zogen sich wirklich ewig und durch meine ständigen Stops und hier und dort noch ein Bild zu machen, verzögere sich die Ankunftszeit ständig nach hinten. Thor war eigentlich ein schwarzer GLC63. Nach dieser Tour kam er allerdings als matt-graues Monster in Oslo an und natürlich belohnte ich ihn mit einer Autowäsche. Man muss mit seinen Reisenden immer gut umgehen, denn Thor war mittlerweile schon 4 Tage mein zu Hause!
Tag 5 in Norwegen
Am letzten Tag in Norwegen ging es etwas ruhiger zu. Ich frühstückte in Ruhe, packte alles ordentlich zusammen, räumte Thor innen mal auf, und schaute mir Oslo im Schnellverfahren an. Denn die meisten Bilder waren schon im Kasten und ich konnte etwas entspannen. Der Druck, der bis zu diesem Zeitpunkt in mir war, bzw. die Angst, nicht genug oder vielleicht sogar keine guten Bilder abliefern zu können war nun verflogen. Ich wusste anhand meiner Bilder was ich hatte und konnte entspannt die letzte Fahrt in Norwegen genießen. Natürlich hielt ich hier und da noch mal an um Bilder zu machen, aber wie es immer so ist im Leben, wenn man etwas zu sehr will, dann klappt es meist nicht so wie es sollte. Und so war es auch hier, die Bilder waren gut, aber nicht so, dass ich gesagt hätte, diese müsste ich euch unbedingt zeigen.
Die Bilder, die ich euch aber unbedingt zeigen muss sind die, bei denen ich Thor mal fahrend vor die Linse bekam. Und ja, das war was kann ich euch sagen. Menschenkenntnis und Vertrauen, mehr muss und will ich dazu nicht sagen. Alles verlief so wie es sollte und ich zauberte einer Person mit meiner Tat ein breites Grinsen ins Gesicht. Eine win win Situation würde ich sagen!
Die Fähre in Kristiansand war für Abends gebucht und so trudelten Thor und ich etwa 1 Stunde vorher am Hafen ein. Was für ein Trip! Der letzte tag war zwar recht entspannt gewesen, allerdings wusste ich, was mich wieder in der Fähre erwarten würde… Freude sah man kurz vor der Fahrt in die Fähre nicht in meinem Gesicht… Aber auch hier ging alles glatt und die 2 Stunden Überfahrt verliefen relativ „normal“. Einziger Unterschied, das Wetter. Denn so schnell wie wir auf dem Hinweg waren, so „langsam“ waren wir auf dem Rückweg. Anfangs war das Meer spiegelglatt, doch so ab der Hälfte kippte das Wetter komplett. Bedingt durch starken Wellengang konnte der Captain nicht mehr die volle Leistung der SeaCat abrufen und durch das Geschaukel wurde dem ein oder anderen auch etwas übel… ich genoss unterdessen den Sonnenuntergang ganz hinten am Heck des Schiffs und verabschiedete mich von Norwegen. Eins stand für mich fest, ich werde wiederkommen!
Tag 6 – Dänemark
Der nächste Morgen war auch ein recht früher. Der Wecker klingelte um 05:15 Uhr denn ich wollte noch ein paar Bilder mit einem Leuchtturm machen, den ich am ersten Tag vom Meer aus gesehen hatte. Also, Thor aus dem Tiefschlaf geweckt, andere Hotelgäste geweckt… und ab zum Leuchtturm. Und trotz der frühen Uhrzeit und einer nicht so stark befahrenen Straße zum Leuchtturm, musste ich Thor doch 3 mal wegfahren, da ich einem dänischem Autofahrer im Weg stand… verrückt die Dänen. Nachdem auch die Bilder im Kasten waren, konnte ich beruhigt zurück zum Hotel fahren und frühstücken. Aber wie ich nun mal so bin, hatte ich immer noch so eine gewisse Unruhe in mir, die mich nicht still sitzen ließ. Also fuhr ich nach dem Frühstück nochmal zurück zum Leuchtturm, dieses mal aber von der anderen Seite. Ich versuchte mein Glück und hatte Erfolg. Das Wetter war auf meiner Seite und dank einiger gekonnter Fahreinlagen meinerseits, kam ich an Stellen wo man eigentlich nicht hinkommen würde… Thor sei dank, dass wir Allrad Antrieb hatten!
Der Sonnenaufgang war spektakulär und die Farben am Himmel einfach nur malerisch. Für solche Momente lohnt es sich wirklich früh aufzustehen! Eigentlich bin ich ein Langschläfer, aber in solchen Situationen merke ich wieder, dass es doch rentabel ist. Einmal, da sonst noch fast niemand auf den Gassen ist, man perfektes Licht hat und noch eine gewisse Stille in der Luft liegt, die im Laufe des Tages verfliegt. Alles in Allem, war ich nach den 6 Tagen alles andere als ausgeschlafen, aber es war ja auch Arbeit und kein „Vergnügen“. Obwohl ich es nicht als Arbeit betiteln würde. Es war zwar Arbeit, aber es fühlte sich für mich nicht so an. Ich liebe meinen Job und daher machte es mir auch nichts aus, in so kurzer Zeit so viel zu fahren & so viel zu arbeiten! Der Norwegen Roadtrip hatte sich zu 100% gelohnt und ich hatte die Bilder, die ich mir vor Abreise im Kopf zurecht gelegt hatte! Mission erfüllt! Die Photokina konnte kommen und Tamron & Mercedes-Benz durften sich über viele tolle Bilder freuen.
Die letzten Kilometer zurück nach Stuttgart zogen sich hin und fühlten sich an wie 2 Tage. Die Ruhe Norwegens, war leider nicht mehr vorhanden, deutsche überfüllte Autobahnen waren wieder Alltag und daran musste ich mich erst mal wieder gewöhnen. Auch die Geschwindigkeiten die man fahren durfte. Von maximal 120 Km/h hin zu aufgehoben, das war ein dezenter Unterschied! Thor freute sich, da bin ich mir sicher, als er mal etwas flotter fahren durfte. Der Klang deutete zumindest darauf hin. Ein satter AMG Sound ist schon was tolles! Nach über 16 Stunden Autofahrt kam ich abends ziemlich erschöpft in Stuttgart an und von dort aus ging es mit Charles noch mal etwas mehr als 3 Stunden zurück nach Hause. 7 Tage Roadtrip waren vorbei!
Ich hoffe, dass euch mein Bericht über meinen Trip nach Norwegen gefallen hat! Die, die auf der Photokina bei Tamron waren und meinen Vortrag gesehen hatten, haben einige der Bilder schon gesehen. Natürlich habe ich noch mehr Bilder gemacht, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Wenn ihr noch Fragen zu dem Roadtrip haben solltet, dann schreibt mir doch gerne. Ich wünsche euch eine tolle Restwoche und bis nächste Woche!