..welche Objektive nutze ich?
Diese Frage bekomme ich wirklich oft gestellt und deshalb dachte ich mir, mache ich doch heute mal einen Blogpost darüber. Ich als Berufs-Fotograf habe einige verschiedene Objektive, seid also bitte nicht schockiert wenn es ein paar mehr sind…
Heute seht ihr alle Objektive mit denen ich aktuell arbeite und manche, mit denen ich gearbeitet habe, und die mir jetzt als Backup dienen. Meine ersten Objektive waren alle von Nikon und mit diesen fange ich jetzt auch direkt mal an. Es sind 4 Stück: 28mm, 50mm, 24-70mm und ein 70-200mm. Danach kam ich zu Tamron und dort bin ich auch immer noch wie ihr vermutlich wisst. Die Objektive von Tamron stelle ich euch natürlich auch noch vor, ist ja klar!
Fangen wir mal mit den Nikkor Linsen an:
Nikkor Objektive
Angefangen hat es mit einem 50mm 1.8 Objektiv von Nikon. Es war mein allererstes Objektiv und ich war damals ziemlich stolz darauf. Denn es war meine erste Investition in meiner fotografischen Karriere. Zu der Zeit hatte ich noch eine Nikon D3200. Jeder fängt ja mal klein an und da ich damals schon wusste, dass die Objektive am Ende eigentlich das entscheidende sind, (ok, eine gute Mischung macht es) legte ich immer Wert auf hochwertige Linsen.
Nikkor 50mm 1.8
Preis: ca. 170,00€
Dieses tolle Objektiv begleitete mich etwa 1 bis 1 1/2 Jahre vor meiner Fotografen Ausbildung und ich kann gar nicht sagen wie sehr ich es geliebt habe. Es waren meine ersten Schritte in die Berufsfotografie und so fing es dann an mit den Objektiven… Danach, ich glaube es war Ende des ersten Lehrjahrs, kam dann ein 24-70mm 2.8 von Nikon dazu. Es war ein absoluter Traum für mich dieses Objektiv zu besitzen und ab dem Zeitpunkt war ich, für mich, der König der Welt. Mit dem Objektiv konnte einfach nichts mehr schief gehen. Es war damals eine wirklich kostspielige Entscheidung mich für das 2.8 Blende Objektiv zu entscheiden und nicht für das 4.0 was es auch gab.
Ich wusste aber durch meine Ausbildung, dass ein lichtstarkes Objektiv auf jedenfall sein Geld wert ist und dass es, bei guter Pflege, auch sehr sehr lange halten kann/wird. Somit kam dann wie gesagt das 24-70mm 2.8 von Nikon in meinen Besitz und das ist es auch heute immer noch. Noch ein kleiner Tipp an euch: Wenn ihr euch auch mal eine Investition gönnt, dann spart bitte nicht an einem Filter für euer Objektiv. Dieser kostet zwar unter Umständen nochmal ein 100er mehr, aber es lohnt sich definitiv.
Denn wenn ich keinen UV Filter als Schutz auf meinem Objektiv gehabt hätte, dann wäre mir mein Glas bei einem Sturz kaputt gegangen, und nicht das Filterglas. Und ja, bestenfalls fällt man ar nicht erst hin mit seiner Kamera in der Hand, aber mit Absicht hatte ich das ganz sicher nicht gemacht. Der Filter war am Ars***, aber das Objektiv war heil. Ich hatte dieses Schätzchen hier drauf falls ihr auch einen guten suchen solltet. (keine bezahlte Werbung, meine ehrliche persönliche Meinung).
Nikkor 24-70mm 2.8
Preis: ca. 1400,00€
Da ich während meiner Ausbildung ja an quasi fast jedes Objektiv dran kam, was mein Chef damals im Studio nutze, kam ich so auch zu dem nächsten Objektiv welches ich unbedingt haben wollte. Es war das 70-200mm von Nikon. Denn ein Fotograf ohne ein Tele-Objektiv ist wohl kein richtiger Fotograf… so sagte man. Also sparte ich mir jeden Euro mühselig zusammen um mir dann Ende des zweiten Lehrjahres dieses Traumobjektiv leisten zu können.
Nikkor 70-200mm 2.8 VR
Preis: ca. 2000,00€
Nikkor 28mm
Preis: ca. 150,00€
Dieses Schätzchen war mein letzter Kauf von Nikkor Objektiven. ich wollte immer eine Festbrennweite die unter den klassischen 50mm lag und das 28mm lächelte mich eines Tages bei Foto Gregor in Köln an. Es war gebraucht, aber in guten Zustand und der Preis war auch fair. Also ging ich rein, kaufte es mir und wir hatten eine ganze menge Spass zusammen. ich habe es auch heute noch öfters mal auf meiner D850 drauf und mache damit Bilder. Old, but still gold.
Wie ihr seht, hatte ich also schon relativ zeitnah eine ziemlich gute Brennweiten Abdeckung mit meinen Objektiven. Teuer, aber das waren Investitionen in meine Zukunft und ich habe die Objektive alle noch als Backup zu Hause. Sie sind auch super, aber aktuell nutze ich allerdings nur meine Tamron Objektive und habe die Nikkor Brennweiten wirklich nur dann an der Kamera, wenn ich ein Tamron-Objektiv zur Wartung/Reinigung oder Justage abgeben muss, bzw. eins verliehen habe.
Wenn ihr euch überlegt euch auch hochwertige Objektive zu kaufen, dann kann ich euch die Objektive für Vollformat Kameras empfehlen und wärmstens ans Herz legen. Es gibt nämlich Objektive auch für APS-C Kameras.
Kennt ihr den Unterschied zwischen APS-C und Vollformat?
Nein? Dann erkläre ich es euch hier mal ganz kurz und knapp in meinen eigenen Worten: Es gibt verschiedenste Kameramodelle von unterschiedlichen Herstellern mit unterschiedlichen Sensorgrößen. Dieser macht zum Großteil das Bild aus und um das Bild auf den Sensor zu bekommen, benötigt man ein gutes Objektiv.
gängige Sensorgrößen
APS-C: Canon – 22,2 x 14,8mm / Nikon, Sony u.a. 23,7 x15,6mm
Vollformat oder Kleinbild: 36,0 x 24,0mm
Mittelformat: 48,0 x 36,0mm
Je nach Sensor sollte man auch unterschiedliche Objektive nutzen, da der Sensor sonst nicht seine Qualität zu 100% wiedergeben kann. Wenn ihr nämlich ein APS-C Objektiv an einer Vollformat Kamera nutzt, dann seht ihr in eurem Sucher ein verkleinertes Feld, das euch anzeigt, was auf eurem Sensor dargestellt wird, und was nicht. Denn die Öffnung des Objektivs ist zu klein & belichtet nicht den kompletten Sensor. Andersherum ist es bei Vollformat Objektiven an APS-C Kameras. Hier bleibt der Bildausschnitt gleich, es ändert sich jedoch die Brennweite! Wieso? Ganz einfach erklärt passiert das durch den Cropfaktor. Dieser ist von Kamerahersteller zu Kamerahersteller unterschiedlich. In meinem Fall (Nikon) ist der Faktor 1:1,5. D.h. für euch in der Praxis:
Beispiel 1: Ich habe an einer D850 (Vollformat) ein APS-C Objektiv mit einer 50mm Brennweite. Die Brennweite bleibt gleich, nur der Bildausschnitt verändert sich. Im Sucher sehe ich einen schwarzen Rahmen, und dieser zeigt mir an, was später auf meinem Bild zu sehen sein wird und was nicht. Innenseite des Rahmens sichtbar, außerhalb nicht sichtbar.
Beispiel 2: Ich habe an einer D850 (Vollformat) ein Vollformat Objektiv mit einer 50mm Brennweite. Die Brennweite bleibt gleich, und der Bildausschnitt ist zu 100% so, wie ich ihn durch den Sucher sehe. Alles bleibt gleich. Das was im Sucher sichtbar ist, ist auch später mein Bild.
Beispiel 3: Ich habe an einer D7500 (APS-C) ein Vollformat Objektiv mit 50mm Brennweite. Die Brennweite verändert sich nun von 50mm auf ungefähr 75mm. Corpfaktor 1,5. Somit verändert sich die Brennweite, der Bildausschnitt jedoch bleibt bei seinen vollen 100%. Es gibt keine Veränderung außer dass ihr quasi einen größeren „zoom-effekt“ habt.
Das war jetzt mal ein ganz kleiner Exkurs in die technischen Beschaffenheit um euch zu zeigen, dass Objektiv nicht gleich Objektiv ist und man beim Kauf auf einiges achten sollte um sich später nicht zu ärgern, und um die bestmögliche Qualität aus seinen Bildern rauszuholen.
Wer also noch Fragen zu Objektiven haben sollte, der kann mir gerne eine Nachricht schreiben und wir quatschen mal ein bisschen. Vielleicht kann ich euch ja weiterhelfen.
Weiter geht es jetzt aber mit meinen Tamron Objektiven:
Tamron Objektive
Hier seht ihr alle Linsen von Tamron, die ich aktuell nutze. Von links nach rechts angefangen mit dem 15-30mm , dann das 35mm , weiter gehts mit dem 24-70mm, dem 70-200mm und zum Schluss das 100-400mm.
Tamron SP 15-30mm F/2.8 Di VC USD G2
Preis: ca. 1000,00€
Das 15-30mm ist in meinen Augen eine absolute Wunderlinse. Mit seinen 15mm Brennweite ist es ein absolutes Weitwinkelobjektiv und ist der perfekte Begleiter für alles was sich in engen Räumen und nahen Abständen abspielt. Mit seinen 30mm ist es für den Alltag eine geniale Brennweite wenn man auf den Look von 24mm Objektiven abfährt. Am Anfang muss man sich erst an die Handhabung mit solchen Brennweiten gewöhnen, aber nach kurzer Zeit möchte man nicht mehr ohne sein. Es ist sehr kompakt gebaut und ich nutze es sehr oft bei Innenaufnahmen von Fahrzeugen oder Architektur. Durch die Blende von 2.8 ist es auch ein sehr lichtstarkes Objektiv, was bei schlechten Lichtverhältnissen ein großer Vorteil ist. Ich möchte es in meinem Kamerarucksack nicht mehr missen!
Tamron SP 35mm F/1.4 Di USD
Preis: ca. 850,00€
Dieses Objektiv ist eine Waffe! Klingt echt seltsam, aber es ist so. Ich hatte vorher das 35mm 1.8 und das war schon ein absolut geniales Objektiv. Das neue mit seiner Blende von 1.4 ist aber einfach nochmal um Welten besser. Die Naheinstellgrenze des 35mm ist unfassbar und die Haptik und Verarbeitung des Objektivs ist top. Ich hatte das Objektiv bei meinem Mailand trip dabei und kann euch sagen, es ist für alle Bereiche geeignet. Portrait, Architektur, Auto, Tier… alles was man möchte. Natürlich muss man einer Festbrennweite immer anders arbeiten als mit einem Zoom-Objektiv, aber dessen sollte man sich bewusst sein. Ich war fasziniert von dem Bokeh. Falls ihr nicht wisst was Bokeh bedeutet, auch hier eine kurze Erklärung in meinen Worten: Bokeh bedeutet eigentlich nichts anderes als Unschärfe oder verschwommen sein. Die Teile im Bild die unscharf dargestellt werden, meistens der Hintergrund um den Vordergrund hervor zu heben, werden entweder in Ringen oder in Kreisen dargestellt. Ihr kennt es vielleicht meistens von Portraits. Der Hintergrund ist extrem unscharf und sieht weichgezeichnet aus. Doch an Stellen mit Zeichnung (Lichterketten, Bäume oder was auch im Hintergrund zu sehen ist) seht ihr dann Kreise oder Ringe, welche die Unschärfe verändern/durchziehen. Und je schöner diese Darstellung ist, dann spricht man von einem schönen Bokeh. Und dieses Objektiv macht ein atemberaubendes Bokeh!
Tamron SP 24-70mm F/2.8 Di VC USD G2
Preis: ca. 950,00€
Dieses Objektiv war das erste Objektiv was ich mir damals bei Tamron zugelegt hatte. Es ist ein absoluter Allrounder, man kann eigentlich alles damit fotografieren und es ist sehr handlich und von der Größe her ziemlich kompakt. Durch die Offenbarende von 2.8 ist es sehr lichtstark und ist bei eigentlich jeder Situation startklar und einsatzbereit. Es ist eigentlich dauerhaft auf meiner D850 drauf, außer ich möchte bewusst anders fotografieren. Wer also ein Objektiv für „Alles“ haben möchte, das hier ist eure Wahl!
Tamron SP 70-200mm F/2.8 Di VC USD G2
Preis: ca. 1200,00€
Das 70-200mm Tele-Objektiv hatte ich vorher ja schon von Nikon und ich war auch schon von diesem Objektiv total begeistert. Das das Tamron allerdings nur fast die Hälfte kostet und von der Abbildungsqualität dem Nikkor in nichts nachsteht, war der Wechsel eigentlich ganz klar für mich. Und jetzt kommen wieder die Markenfetischisten und meckern, dass man solche Marken wie Tamron, Sigma und Co. nicht mit den Premiumherstellern (Nikon, Canon, Sony usw.) vergleichen könnte… Und doch, das kann man mittlerweile sehr wohl in meinen Augen. Ich sehe die minimalen Unterschied kaum bis gar nicht, und wenn ich sie als Fotograf nicht sehe, dann werden sie meine Kunden auch nicht wahrnehmen.
Und das soll jetzt nicht heißen, dass meine Kunden keine Ahnung von Bildqualität haben, auf gar keinen Fall!!! Ihr wisst genau wie ich das meine. Es gibt Dinge die man einfach nicht erkennt. Und ich bin mir sehr sicher, dass wenn ich ein Bild (komplett identisch) jeweils mit dem Tamron und dem Nikkor aufnehmen würde, könnte mir am Ende keiner sagen mit welchem Objektiv das Bild gemacht wurde. Vielleicht eine von einhundert, aber das wäre es mir wert! Am Nikkor ist gar nichts falsch, bitte versteht mich auch hier nicht falsch. Es ist ein tolles Objektiv und ich bin, und war, auch immer happy damit. Aber wenn ich knapp 1000€ sparen kann, und bekomme zu 99% die gleiche Qualität heraus, dann muss ich nicht wirklich lange überlegen wofür ich mich entscheide.
Überzeugt euch einfach selbst, testet mal die Objektive von Tamron und schreibt mir gerne eure persönlichen Erfahrungen und Meinungen dazu. Das würde mich wirklich brennende interessieren!
Tamron 100-400mm F/4.5-6.3 Di VC USD
Preis: ca. 600,00€
Wieso noch ein Tele-Objektiv? Weil es kein weiteres Tele-Objektiv ist… es ist ein Ultra-Teleobjektiv. Ja, wenn man es genau nimmt, dann irgendwie schon, aber man kann nie genug von etwas haben, und vor allem nicht genug Zoom. Denn dieses Schätzchen hier hat eine Brennweite von 100-400mm. Und das ist eine ganze Menge. Ich habe dieses Objektiv meistens dabei wenn ich vor meinem Kundenauftrag weiß, dass ich von weiter weg agieren muss, oder wenn ich etwas besonders freistellen möchte 8Personen von Hintergründen als Beispiel). Wenn ich als alter Aviation-Geek öfters mal am Flughafen stehe und Flugzeuge beobachte und fotografiere ist dieses Objektiv natürlich der perfekte Begleiter. Denn mit so viel zoom kann nichts mehr schief gehen. Die Größe ist im Verhältnis zu der Brennweite absolut unfassbar und wenn man sich dann mit den Kollegen vor Ort vergleicht, wird man auch immer sehr komisch angeguckt.
Alle mit ihren Riesen Rohren und man selbst mit einem 70-200mm ähnlichen Objektiv. Aber, es kann deutlich mehr!
Wie ihr seht, bin ich von 15-400mm durchgehend abgesichert, was meine Brennweiten angeht. So habe ich für alle Aufträge und jobs immer das richtige Objektiv dabei und bin für jede Eventualität gewappnet.
mein Fazit
Ich bin sehr happy mit meinen Objektiven von Tamron, denn der Preis und die Qualität stimmt! Ich für mich, würde jederzeit Tamron weiterempfehlen , und dass sage ich jetzt nicht weil ich es muss oder soll, sondern aus voller Überzeugung. Ich hatte bisher immer einen tollen Kundenservice vor Ort, mir wurde immer weitergeholfen und die Qualität der Objektive spricht auch für sich. Ich kann euch Tamron wirklich wärmstens empfehlen und hoffe, dass ich euch heute so einen Einblick in mein Equipment geben konnte. Und natürlich ist an den Objektiven von Nikon auch nichts auszusetzen, außer der Preis in meinen Augen, der am Ende die Entscheidung gemacht hat. Lasst mich doch mal wissen mit was ihr fotografiert? Erfahrungen mit anderen Herstellern oder auch mit Tamron? Habt eine tolle Woche und bis nächsten Donnerstag.